Steht das Flözerfest am Lappwaldsee vor dem Aus?

Harbke, den 27.01.2024
Die Planungen für eine diesjährige Veranstaltung am Lappwaldsee haben begonnen. Es wird auf Helmstedter Seite stattfinden. Wird es das Fest in Harbke überhaupt noch einmal geben?

Der für die Seebelange zuständige Planungsverband Lappwaldsee, eine gemeinderatsähnliche Körperschaft mit Vertretern der Kommunen Harbke und Helmstedt und einem Geschäftsführer, hat sich im Vorjahr bereits darauf verständigt, 2024 ein zweites Flözerfest am Helmstedter Ufer auszurichten.

Die Premiere der Veranstaltung hatte im Mai 2022 im Harbker Seebereich stattgefunden und durchweg positive Reaktionen erzeugt, was unter anderem an der hohen Resonanz von mehreren tausend Besuchern feststellbar war. Dennoch verhält es sich nun so, dass das zweite Flözerfest in dieser Form offenbar auch das vorerst letzte sein wird.

So sei man insbesondere auf Harbker Seite nicht gewillt, regelmäßig ein Flözerfest mitzutragen, wie Bürgermeister Werner Müller im Planungsverband deutlich machte. Zwar zeigte sich auch Müller mit der ersten Veranstaltung vor zwei Jahren zufrieden, mittlerweile ist er jedoch der Auffassung: „Der Planungsverband hat gemäß seinem Satzungszweck nicht die vorrangige Aufgabe, Feste auszurichten. Und solange bei der Planfeststellung keine neuen Erkenntnisse vorliegen, die Wasserfläche nicht nutzbar ist und die Flächen am See überwiegend noch nicht freigegeben sind, halten wir Harbker Verbandsvertreter die Ausrichtung von Veranstaltungen am See für nicht zielführend.“

Für das geplante zweite Flözerfest stimme Harbke wie vereinbart einer Ausnahme zu, „da nach 2022 nun im Gegenzug die niedersächsische Seite wie ursprünglich angedacht standortwechselnd am Zug ist.“ Für die Folgejahre allerdings lehne man „die Einstellung finanzieller Mittel im Haushalt des Planungsverbands für Flözerfeste vorerst ab.“

 

Es kostet einfach zu viel Geld

Damit ist ein ausschlaggebender Grund für die Haltung der Harbker genannt: die Finanzen. Die mittelfristige Planung im Verband hat einen Ansatz von 10.000 Euro für das Flözerfest 2026 vorgesehen – ein zwar angemessener Betrag in Anbetracht der Größe und Aufwendungen für eine solche Veranstaltung, aus Harbker Sicht aber letztlich auf Dauer zu viel und eben nicht zwingend notwendig im Hinblick auf die eigentlichen Aufgaben des Planungsverbands. Dem Harbker Antrag auf Streichung dieses Haushaltspostens wurde letztlich auch einstimmig stattgegeben.

Was die Festvorbereitung aktuell aber nicht tangiert. Mit Blick auf die zweite Auflage des Flözerfestes heißt es vom Verband: „Wir haben in Abstimmung mit den Bergbauträgern und Sicherheitskräften vor, dieses am 25. Mai am Petersberg zu veranstalten. Gemeinsam mit den Aktionspartnern möchten wir einen Erlebnistag am sich entwickelnden, länderübergreifenden Lappwaldsee ausrichten – so, wie es auch vor zwei Jahren gelungen ist, als die Besucher und Akteure gleichermaßen begeistert waren.“

Zugleich richtet der Planungsverband mit der offiziellen Festankündigung einen Aufruf an mögliche Partner, sich zu beteiligen: „ Es soll wieder eine breite Palette an Angeboten und Aktionen vor Ort geben, die die Geschichte des einstigen Grenztagebaus sowie die Entwicklung des Lappwaldsees widerspiegeln und Geschmack und Freude auf die in Zukunft liegenden Nutzungsmöglichkeiten machen. Die ersten Planungen reichen von Seeführungen über Bootsfahrten bis hin zu Rundflügen. Wir laden darüber hinaus interessierte Akteure herzlich dazu ein, sich mit eigenen Ideen zu präsentieren, sei es ein Info- oder Verkaufsstand, eine Mitmachaktion oder eine kulturell-unterhaltsame Darbietung.“

Wer sich beteiligen möchte, wird gebeten, die Wünsche bis zu, 1. März beim Planungsverband zu hinterlegen. Ansprechpartnerin ist Anja Kremling-Schulz. Sie ist unter 05351/17 25 00 oder per E-Mail an zu erreichen.

 

Text: Ronny Schoof - Volksstimme

 

 

Bild zur Meldung: Bei der Festpremiere 2022 wurde die Gelegenheit genutzt, Besucheraktionen auf dem noch nicht gefluteten Landbereich zwischen den beiden getrennten Seeflächen zu veranstalten. Foto: Ronny Schoof