Die Mühlenstraße in Harbke ist von ihren Buckeln befreit

Harbke, den 08.12.2021
Es ging weit weniger rasch voran als geplant auf dem von der Goethestraße abzweigenden D-Stück, das sich wie ein Hufeisen um den Mühlenbach schlängelt. „Sieben Monate Bauzeit sind vergleichsweise viel für ein so kurzes Stück Straße von gut 150 Metern“, räumt denn auch Bürgermeister Werner Müller ein. Es sei aus seiner Sicht jedoch der einzige Wermutstropfen im Rahmen der Sanierungsmaßnahme Mühlenstraße – und ein verschmerzbarer.
 
Kostenplan nicht ausgeschöpft

Auf der Habenseite, wenn man so will, steht für die Gemeinde eine instandgesetzte Straße zum Vorzugspreis. „Aufgrund der aktuellen Baupreise reden wir zwar immer noch über ein hohes Kostenniveau“, konstatiert Müller, „aber es ist für uns letztlich wesentlich günstiger gelaufen als gedacht, wir hatten wohl einen guten Zeitpunkt für die Ausschreibung erwischt.“ Die Gesamtkosten beziffert der Bürgermeister auf rund 260 000 Euro; im Haushalt veranschlagt hatte man 40 000 Euro mehr. „Wir konnten zusätzlich noch – das war anfangs nämlich nicht geplant – 130 Meter Fußweg in der Goethestraße neu herrichten“, freut sich Müller.

 
Sanierung war überfällig

Als „stark notwendig“ hatte Werner Müller die Ertüchtigung der Mühlenstraße mit Blick auf den Baustart Anfang Mai bezeichnet. Das alte Kopfsteinpflaster war dermaßen aus der Ebene geraten, dass es mehr Stolperfalle als Straße war und dass kein Auto mehr ohne Aufsetzgefahr den Weg befahren konnte. „Das war natürlich insbesondere für die Anwohner ein großes Ärgernis“, so Müller. In diesem Zusammenhang dankte er ihnen bei der offiziellen Freigabe für Geduld und Verständnis während der Bauphase: „Es hat ja lange genug gedauert, und zwischenzeitlich wurden sie etwas unruhig, weil sich nichts tat und die Grundstücke schwer zugänglich waren. Aber ich denke, die Baufirma hat da stets sehr kulant reagiert und Lösungen gefunden.“

 
Bauverzögerung durch Materialmangel

Die Fertigstellung verzögerte sich schließlich um drei Monate; sie war eigentlich schon für Anfang September avisiert. Hauptgrund war eine sechswöchige Bauunterbrechung wegen Lieferschwierigkeiten. Es fehlte an Rohren für die Niederschlagsentwässerung. Solange die nicht verlegt waren, konnte das neue Pflaster nicht aufgebracht werden. „Immerhin sind wir noch rechtzeitig vor den Feiertagen fertig geworden, was für die Anwohner erfreulich ist“, meint Müller. Und weiter: „Leider fanden Bauabnahme und Freigabe aufgrund der Coronasituation nun ohne Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Von den Anwohnern war ein kleines Straßenfest geplant. Dieses wird gewiss später noch nachgeholt.“

 
Leerrohre und Laternen

Neben der Erneuerung der Fahrbahn inklusive Entwässerung und der Herrichtung von Fußwegen sind auch Leerrohre für Glasfaserleitungen verlegt sowie drei neue Straßenlaternen gesetzt worden. „Unterm Strich hat sich das Ortsbild durch die Baumaßnahme verbessert“, schätzt der Bürgermeister ein. „Im Frühjahr werden wir noch zwei Bäume in der Mühlenstraße pflanzen. Die Sorte steht noch nicht fest, aber es werden Bäume sein, die maximal fünf Meter hoch werden.“

 

Foto: Freigabe der Mühlenstraße ohne Öffentlichkeitsbeteiligung und auch ohne das von den Anwohnern angedachte Straßenfest: Bauleiterin Katja Schulz von der Strabag (von links), Bürgermeister Werner Müllerund Planer Erk Pape. Ingolf Köthe-VerbGem OA

 

Text: Ronny Schoof - Volksstimme

 

Bild zur Meldung: Die Mühlenstraße in Harbke ist von ihren Buckeln befreit