MÜLLSAMMLUNG

Harbke, den 31.05.2021
Reifen, Altöl, Plastikschrott: Lappwald-Jäger häufen unrühmliche Trophäen auf

Die Jägerschaft der westlichen Oberen Aller hat sich mal wieder auf Müllpirsch begeben. Die Beute: Viel zu viel Unrat, schädlicher obendrein, den rücksichtslose Zeitgenossen in der Feldmark deponiert haben.

 

Es ist eine Tradition, auf die der Hegering Ost-Lappwald eigentlich gern verzichten würde: „Alle zwei Jahre starten wir eine gemeindeübergreifende Müllsammlung“, legt Werner Müller, Vorsitzender des Jägerverbunds dar. Beteiligt seien die Orte von Marienborn bis Hötensleben, „und die Mitglieder sammeln dann in ihren jeweiligen Bereichen, also in und um Harbke, Sommersdorf, Völpke und Hötensleben“, so Müller.

 
Achter Frühlingsauszug

Seit 2007 brechen die Jäger immer im Frühling der ungeraden Jahre auf, um „Trophäen“ der ungewollten Art zusammenzutragen. So war die jüngste nun die achte Müllpirsch, und auch für sie galt: eine Aktion mit zwei Seiten – einerseits löblich, andererseits ärgerlich. Werner Müller drückt es so aus: „Es waren mindestens 25 Leute an zwei Tagen ehrenamtlich in der Flur unterwegs. Leider sind sie auch wieder viel zu oft fündig geworden.“

Neu war, dass die illegalen Kleindeponien schon im Vorfeld aufgespürt und benannt und im selben Zuge Bilder vom Müll in der Landschaft bei der Kreisverwaltung eingereicht werden sollten. „Das ist Abgleich und Nachweis in einem“, erklärt Werner Müller. „Die Aktion wird ja stets beim Umweltamt des Landkreises beantragt, das auch für die Entsorgung aufkommt und uns die Container zur Verfügung stellt. Und teilweise lässt das Amt schon selbst die Müllstellen räumen, wenn entsprechende Hinweise eingehen.“

 
Gefriertruhe im Grünen

Der abgefahrene Autoreifen, sozusagen ein Standardvertreter der illegal entsorgten Güter, ist haufenweise von den Hegering-Mitgliedern aus Dickicht, Graben und Wegesrand entfernt worden. Ebenso allerhand Plastikschrott sowie Säcke voller Hausmüll. So weit, so vertraut. Zynisch könnte man anmerken, dass immerhin eine Gefriertruhe im Grünen für etwas Abwechslung sorgte. Werner Müller: „15 Kubikmeter – eigentlich wie bei allen Müllsammlungen der letzten Jahre – waren am Ende auf dem Hof der Agrargenossenschaft Harbke in Sommersdorf aufgetürmt. Neben den vielen Reifen waren auch Möbelstücke, Altöl, Bauschutt und Teppiche dabei. Das meiste hätte ganz normal über unsere kommunalen Dienstleister kostenlos entsorgt werden können.“

 

Foto: Mitglieder des Hegerings Ost-Lappwald mit der "Beute" nach zweitägiger Müllpirsch in der Feldflur zwischen Harbke, Völpke und Hötensleben (Foto: Werner Müller).

 

Text: Ronny Schoof - Volksstimme

 

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